Lageplan Westumfahrung

Westumfahrung: die Entscheidung. Der GR stimmt in seiner Sitzung vom 30. Juli 2013 fast geschlossen gegen den Bau der Straße

In der Diskussion über eine geplante Westumfahrung von Seeshaupt hat sich der OGVS mit Veröffentlichungen im Schaukasten sowie auf der Vereinshomepage engagiert und dabei noch einmal auf das Ergebnis einer Umfrage unter den Vereinsmitgliedern verwiesen, die sich im Mai 2012 zu zwei Dritteln gegen den Bau der Umgehungsstraße ausgesprochen haben.

Auch für den Gemeinderat stand letztlich der Naturschutzgedanke im Vordergrund. Er hat in seiner Sitzung vom 30. Juli fast geschlossen gegen den Bau der Straße gestimmt.


Das Horrorszenario: für eine neue Straße hätten 40 bis 60 Meter breite Schneisen mitten durchs Naturschutzgebiet geschlagen werden müssen.                 Foto: Dr. Volker Rausch

Westumfahrung Seeshaupt – pro und kontra – 8. Juli 2013

PRO Westumfahrung

  • Reduzierung des Durchgangsverkehrs auf der Osterseen-, Seeseitener- und Hohenberger Straße
  • Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Osterseen-, Seeseitener- und Hohenberger Straße

KONTRA Westumfahrung

  • Projektplanung verstößt gegen Recht und Gesetz
  • deutliche Verschlechterung der Lebensqualität in den Wohngebieten entlang der
    Umfahrung
  • keine Erweiterung des Neubaugebietes Hohenberger Straße mehr möglich
  • verschwindend geringe Reduzierung von Lärm und Abgasen im Ort
  • massive Eingriffe in die einzigartige Naturlandschaft des Osterseengebietes
  • Abtrennung des Ortes vom Osterseengebiet und den Osterseenwäldern
  • deutliche Verminderung des Erholungs- und Freizeitwertes des Naherholungsgebietes
    für Seeshaupt und seine Gäste
  • Gefährdung der Trinkwasserversorgung von Seeshaupt
  • kein Beitrag zu einem durchgehenden Verkehrskonzept bis zur A96
  • Schädigung des Urlaubstourismus in Seeshaupt
  • kaum messbarer Nutzen für Seeshaupt durch die Westumfahrung
  • keine Verkürzung der Fahrzeit für den Durchgangsverkehr
  • erhöhte Unfallgefahr auf der Westumfahrung
  • kein Respekt vor der Schöpfung

08.07.2013, RW


Westumfahrung Seeshaupt – Verkehr contra Natur – April 2013

Zum Thema Westumfahrung hat der ehemalige OGVS-Vorsitzender Dr. Uwe Hausmann auf der Bürgerversammlung Ende April 2013 ein Plädoyer für den Erhalt der einzigartigen Naturlandschaft im Osterseengebiet gehalten. Für alle, die seine Argumente auf der Bürgerversammlung nicht verfolgen konnten, können wir den Text hier zugänglich machen.

Der OGVS hat die Ortsumfahrung im Juni 2012 zum Thema einer Umfrage unter seinen Mitgliedern gemacht. Informationen zur Grundlage und zum Ergebnis dieser Umfrage finden Sie im Schaukasten-Archiv Juni 2012.

Der kürzlich gegründete Osterseen-Verein hat auf seiner Homepage eine große Anzahl von Dokumenten zur geplanten Umgehungsstraße zusammengestellt (www.osterseen-verein.de).

Wir möchten darauf hinweisen, dass die Westumfahrung am 15. Juli 2013 wieder Thema einer Bürgerversammlung der Gemeinde Seeshaupt sein wird. Für Angaben zu Ort und Zeit beachten Sie bitte die Aushänge im Dorf. Am 30. Juli 2013 steht die Umgehungsstraße dann zur Entscheidung auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung.

Liebe Seeshaupter,

wir alle hier wissen, dass unser Dorf in einer unvergleichlich schönen Landschaft liegt. Dies gilt nicht nur für das Osterseengebiet, das 1978, als es unter Naturschutz gestellt wurde, von den Behörden zu den zehn schützenswertesten Naturgebieten Deutschlands gezählt wurde. Das Privileg hier zu wohnen, dürfen wir dankbar genießen, es ist aber fraglos auch mit der Verantwortung und Verpflichtung verbunden, diese Naturlandschaft pfleglich zu behandeln und für unsere Nachwelt, unsere Kinder und Kindeskinder zu erhalten. Und sie nicht momentanen, kurzsichtigen und egoistischen Interessen zu opfern – wie es mit der sogenannten Westumfahrung der Fall wäre.

Die geplante Umwandlung unserer wunderbaren Landschaft mit ihrer heilen Ökologie in eine seelenlose Straßenlandschaft geht mit ihrer irreversiblen Zerstörung einher, einer Zerstörung für alle Zeiten! Teilweise wird mit den geplanten Maßnahmen auch das wertvolle Osterseengebiet tangiert. Und das Ganze für einen sehr fragwürdigen Zweck! Ich halte das schlicht für einen Frevel, den wir insbesondere im Hinblick auf unsere Nachwelt nicht verantworten können. Einen Frevel, und eine Versündigung an unser aller Zukunft!

Wir klagen über schwindende Naturressourcen in unseren Breiten und echauffieren uns über den Raubbau am Regenwald, machen aber das Gleiche vor unserer eigenen Haustür – und zerstören so unsere Heimat. Was halten Sie für sinnvoller: unseren Kindern und Enkeln eine zusätzliche Autostraße zwischen der Garmischer Autobahn und der Olympiastraße zu hinterlassen oder eine intakte Umwelt?

Doch wofür wollen wir eigentlich diesen Preis der verantwortungslosen Naturzerstörung bezahlen? Es heißt, die Westumfahrung entlastet die Osterseen-Seeseitenerstraße vom Durchgangsverkehr. Ist sie aber wirklich so stark belastet, dass diese einschneidenden Maßnahmen gerechtfertigt sind? Das Ergebnis der Untersuchung, die der Gemeinderat in Auftrag gegeben hat, bringt hier für keinen eindeutigen Beweis. Außerdem wird bei der geplanten Trassenführung das Verkehrsproblem nur zur Ulrichsau hinaus verlagert, aber in keiner Weise gelöst. Ein bisschen denkt man da schon an den heiligen Florian.

Unser wirkliches Verkehrsproblem aber, der Ostwestverkehr von und zur Autobahn, kann die Westumfahrung nachweislich nicht lösen. Im Gegenteil, wer weiß, ob eine neue Straße nicht noch mehr Verkehr anzieht. Denn man munkelt ja schon, dass diese Westumfahrung als Teilstück einer neuen Straßentrasse vom Norden Münchens in den Süden geplant ist – die Dimension des Kreisverkehrs an der Weilheimer Straße könnte ein Indiz dafür sein. Wenn der Verdacht nicht ausgeräumt werden kann, dass die Gemeinde und die Bürger diesbezüglich falsch informiert sind, sollten sich die betroffenen Gemeinden möglichst bald solidarisieren und das weitere Vorgehen zur Verhinderung untereinander abstimmen – vielleicht auch in Zusammenarbeit mit unserem Team der Dorferneuerung.

Liebe Damen und Herren, ist diese geplante Straße wirklich den Preis wert ist, den wir dafür zahlen müssen? Oder wäre es nicht ein Segen, sie einfach ad acta zu legen?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Dr. Uwe Hausmann
April 2013

Schreiben an die Gemeinde Seeshaupt vom 13. Juni 2012

In diesem Schreiben teilt der OGVS der Gemeinde Seeshaupt das Ergebnis seiner Mitgliederumfrage mit. Bei einer Wahlbeteiligung von 62% stimmten 82% gegen die Westumfahrung.

Westumfahrung – Brief an Gemeinde – 13. Juni 2012
Schreiben an die Mitglieder vom 25. Mai 2012

 

Westumfahrung Seeshaupt – Vereinstreffen am 11. Mai 2012

Am 11. Mai 2012 hatte der Vorstand des OGVS zum Vereinstreffen in den Seeshaupter Sonnenhof eingeladen. Hauptthema des Abends war, eine Position des Vereins zur Westumfahrung von Seeshaupt zu formulieren. Anwesend waren 13 Vereinsmitglieder, Angehörige von Mitgliedern und zwei weitere Seeshaupter Bürger (die zum Ende der Veranstaltung als Neumitglieder des Vereins gewonnen wurden).

Der Stand der Diskussion zum Thema wird als bekannt vorausgesetzt (siehe Beiträge in der Tagespresse und in der Seeshaupter Dorfzeitung). Der Vereinsvorsitzende Dr. Uwe Hausmann eröffnete die Vereinsveranstaltung im Sonnenhof mit dem Eingeständnis, sich vor Jahresfrist selbst an einer Unterschriftenaktion pro Westumfahrung beteiligt zu haben. Nach näherer Beschäftigung mit den Auswirkungen dieser Straßenplanung habe er jedoch seine Meinung geändert. Die Naturschutzgebiete rund um Seeshaupt seien das Kapital des Ortes und machten ihn einzigartig, so Dr. Hausmann, sie dürften nicht dem Straßenverkehr geopfert werden.

Auch bei dem OGVS-Treffen wurde über Pro und Kontra einer Umfahrung von Seeshaupt im Westen engagiert diskutiert. Alle Anwesenden – vom Initiator der oben erwähnten Unterschriftenaktion pro Westumfahrung abgesehen, der beim Vereinstreffen im Sonnenhof auch anwesend war – waren gegen diesen Straßenbau. Weil die Einladung zur Versammlung im Sonnenhof aber informellen Charakter hatte, kann dieses Votum nicht als offizielle Meinung des Vereins festgeschrieben werden. Es wurde deshalb beschlossen, allen Vereinsmitgliedern per Fragebogen die Gelegenheit zu geben, ihre Haltung zur Westumfahrung zu bekunden. Ein entsprechender Brief wird in Kürze per Post an alle Mitglieder verschickt.